Nach Veranstaltungen 2023 in Cottbus im Lausitzer Revier und 2024 in Düren im Rheinischen Revier fand am 23. Januar 2025 in Zeitz die dritte und abschließende Veranstaltung der populärwissenschaftlichen Reihe „Raumwissen starten“ statt – mit einer Rekordbeteiligung von 170 teilnehmenden Jugendlichen im Alter von 15 bis 18 Jahren. Auch das Digitalisierungszentrum war dabei.


Strukturwandel auf der Leinwand
Der Veranstaltungsort des Brühl Cinema in Zeitz bot dabei die Möglichkeit, das Thema Strukturwandel für Schülerinnen und Schüler einmal auf die ganz große Leinwand zu bringen. Der Einladung des Kompetenzzentrum Regionalentwicklung des BBSR unter dem Thema „Gutes Klima nach der Kohle?“ waren 170 junge Menschen aus vier Schulen aus Zeitz, Weißenfels und Naumburg gefolgt, um nicht nur Wissenswertes zum Struktur- und Klimawandel zu erfahren, sondern auch zu konkreten Perspektiven und Beteiligungsmöglichkeiten in ihrer Region.
Ingenieur und YouTuber Joul (Klaus Russel-Wells) erklärte den Jugendlichen wissenschaftlich fundiert und kurzweilig, welche Dimensionen der Strukturwandel von Umwelt, sozialer Gerechtigkeit über Teilhabe bis hin zur Stadtentwicklung vereint und damit die räumliche Entwicklung auch im Mitteldeutschen Revier maßgeblich beeinflusst. Dabei zeigte er auch die Chancen auf, die dieser Transformationsprozess beispielsweise für Umwelt, Energieversorgung und damit für alle gesellschaftlichen Gruppen bietet.
Beteiligungs- und Gestaltungsmöglichkeiten für Heranwachsende
Für die Schülerinnen und Schüler, darunter auch angehende Industriemechaniker der MIBRAG GmbH, wurde so der abstrakte Begriff des Strukturwandels auf den konkreten Raum Mitteldeutschland als ihren Lebensmittelpunkt heruntergebrochen und deutlich gemacht, dass der Kohleausstieg 2038 im Mitteldeutschen Revier durchaus auch reale, spürbare Folgen für junge Menschen hat und damit eine Generationenaufgabe ist. Während des Programms brachten sich die Jugendlichen aktiv ein, indem sie Fragen zu ihren Zukunftsplänen und Gestaltungsideen für ihre Region beantworteten. Als Impulsgeber für Beteiligungs- und Gestaltungsmöglichkeiten für Heranwachsende in der Region Mitteldeutschland stellten sich folgende Einrichtungen und Projekte mit ihren Angeboten für Jugendliche vor: das Netzwerkbüro Bildung im Strukturwandel in Mitteldeutschland, das Projekt „ZeNaTra” („Transformation zur Nachhaltigkeit der Stadtlandschaft Zeitz“), das Digitalisierungszentrum Zeitz, das Projekt science cube aus Halle/Saale sowie die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung mit ihrem Projekt #Mission 2038.


Die Vertreterinnen und Vertreter der Einrichtungen und Projekte diskutierten im Anschluss gemeinsam mit YouTuber Joul und Stefanie Melcher, Leiterin des Referats „Information und Kommunikation“ im Kompetenzzentrum Regionalentwicklung, darüber, wie die Beteiligung junger Menschen am Strukturwandel gelingen kann, welche Rolle die Digitalisierung im Strukturwandel spielt und wie Jugendliche perspektivisch im Mitteldeutschen Revier gehalten werden können.
Damit wurde der Blick gezielt auf die Heranwachsenden gerichtet, die für den Strukturwandel von besonderer Bedeutung sind und mit Blick auf den aktuellen und zukünftigen Fachkräftemangel eine entscheidende Gruppe für die Zukunft der Braunkohlereviere im Allgemeinen und des Mitteldeutschen Reviers im Besonderen darstellen.