Als im März diesen Jahres die Fachtagung für Regionalentwicklung im Hermannschacht Zeitz stattfand, gab es eine Hand voll interessierter Kommunalvertreter, die für sich die Vorteile von Smart City Anwendungen erkannt haben und für eine weiterführende Zusammenarbeit offen waren. In einem Folgetermin wurde nun begonnen über erste Strukturen einer weiteren Zusammenarbeit zu sprechen. Ziel ist die gleichberechtigte Nutzbarmachung von smarten IoT-Anwendungen im städtisch-ländlichen Korridor sowie die damit verbundene Erhöhung der Bürgerfreundlichkeit. In Form einer offenen und interoperablen Plattform und standardisierten Datenmodellen sollen die entwickelten Trends der Community zur Verfügung stehen.
Städte, Gemeinden, Landkreise und Unternehmen involviert
In diesem Zusammenschluss haben die verschiedenen Teilnehmer nun die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen und Ziele aber auch Erwartungen mit einzubringen. Einige Ideen konnten bereits formuliert werden. Einen Großteil der Ideen wird mit dem LoRaWAN-Funknetz in Verbindung gebracht. Abfallentsorgung, digitale Warnsysteme für Pegelmonitoring, Niederschlagsmengen sowie Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Aber auch Klimamonitoring in Innenstädten sowie die Verkehrs- und Besucherströme sowie Baustellen- und Mängelmelder können hierüber betrachtet werden.
Auch Erfahrungen in der Implementierung einer urbanen Datenplattform können einzelne Verbundpartner bereits vorweisen. Diese Erfahrungen sollen in diesem Format diskutiert und adaptiert werden können. Das hat den Vorteil, das Fehler vermieden werden können und Erfolge schneller sichtbar werden.
Ausgestaltung und Verabschiedung einer regionalen Agenda noch offen
Teile der inhaltlichen Ausgestaltung konnten bereits definiert werden. In naher Zukunft soll das weitere Commitment und die Form ausgearbeitet werden. Prominente Beispiele gibt es aus anderen Regionen. Das Smart-City-Projekt 5 für Südwestfalen beispielsweise ist ein Zusammenschluss der Städte Arnsberg, Bad Berleburg, Menden, Olpe und Soest. Dieser Städtezusammenschluss hat zum Ziel die Region Südwestfalen smarter zu machen. In einer regionalen Gesamtstrategie soll sie bis zum Jahr 2030 zur stärksten Region des industriellen Mittelstands werden. Erreicht werden soll das durch die Struktur der Gemeinschaft. Regional steht man hier vor den gleichen Problemen, etwa der Abwanderung junger Menschen. Umso wichtiger ist es sich als Region nicht vor neuen technologischen Trends zu verschließen, sondern aktiv die Infrastruktur zu stärken und somit auch Angebote zu schaffen, die die Lebensqualität erhöhen.
Ob man sich nun wie Südwestfalen einer gemeinsamen Rahmenstrategie verschreibt oder andere Wege für eine Kooperation beschreitet, muss nun in Folgeabsprachen demokratisch entschieden werden. Wir werden in diesem Zusammenhang vor allem weitere Kommunen des mitteldeutschen Kohlereviers versuchen mit einzubeziehen, damit wir diese zu einer zukunftsrelevanten Region weiterentwickeln können.